Wie eine andere Welt

2005-06-13 Letzte Woche habe ich das erste Mal gezeltet in dem Nationalpark Podocarpus. Bis zum Zeltplatz musste ich 8,5 km von 2500 m auf 2800m wandern, was fuer die erste Wanderung hier auch genung war. Es hat sich aber gelohnt. Oben angekommen bin ich noch zwei Rundwege gewandert, von wo man eine sehr gute Aussicht hatte und wo es angeblich Faultiere geben solte; ich habe aber leider keins gesehen.
Ich war der einzige Mensch oben in dem Park. Abends war dann der Wald voll von Gluehwuermchen.

Am naechsten morgen bin ich dann wieder runter gewandert und habe von Loja den Bus nach Cuenca genommen. Das waren zwar auch 5 Stunden, aber dafuer in einem richtigen Bus mit eigenem Platz und nicht zu 7 in einem Toyota eingefercht, wie bei den Fahrten vorher. Die Aussicht auf der Fahrt war sehr beeindruckend, weil es wieder die Anden raufging. Dabei sind wir durch viele kleine Doerfer gekommen, wo die Menschen noch die typische Kleidung tragen. Die ist zwar nicht so bunt, wie ich das vorher mal gedacht habe, aber trotzdem interessant.

Hie in Cuenca teile ich mir das Zimmer mit einem Englaender und einem Iren. Am Freitag waren wir in der Wunderbar  (die gehoert einem Deutschen) und haben uns, wie auch sonst mit einem Englaender und einem Iren, ordentlich einen getrunken.

Am Freitag war ich hier in einer Mall (Einkaufszentrum). Wie auch in Mexico versammeln sich dort die Kinder der reichen Eltern. Das war wie in einer anderen Welt. Die Frauen waren alle total aufgestylt, nur mit Markenklamotten und Sonnenbrille im Haar, iPod und die Handydichte war auch extrem hoch. Die "normalen" Jugendlichen, die man sonst auf der Starsse sieht, sehen im Prinzip alle gleich aus, ohne ihnen zu Nahe treten zu wollen. Aber es gibt hier nicht so unterschiedliche Stile, wie man das bei uns sieht. Hier habe ich soetwas nur in der Mall gesehen. Einige der Jugendlichen dort sahen schon "europaeisch" aus.
Oben in der MAll gab es eine Fressmeile; dort habe ich mich fast eine Stunde hingesetzt und die Leute beobachtet. Zuerst wollte ich was bei "Zum Schnitzelwirt" essen. Dort gab es Wiener Schnitzel ubnd Frankfurter Wuerstchen. Habe mich dann aber doch fuer BurgerKing entschieden.

Heute war ich dann mit dem Enmglaender im Caja Nationalpark. Dort sind wir eine kleine Tour gewandert. Der Ausgangspunkt lag schon auf 3800 m und der Gipfel, auf den wir rauf sind lag auf 4200 m. Das war echt hart. Alle paar Meter mussten wir Pause machen, weil wir total ausser Atem waren. Es ist aber ein anderes "ausser-Atem" sein, als man das bei uns beim Sport hat. Man fuehlt sich eher so, als ob man erstickt, weil man obwohl man atmet, nicht genug Sauerstoff bekommt.
Dafuer war die Landschaft echt beeindruckend, dort gibt es zieg kleine Lagunen. Fotos werde ich dann spaeter noch mal nachreichen.
Auf dem Abstieg haben wir dann irgendwie den "offiziellen" Weg verloren, obwohl man auch den schon nicht wirklich als Weg bezeichnen konnte. Dadurch wurde es an einigen Stellen echt hart und ich musste mein Leben manchmal einigen Grasbuescheln anvertrauen, an denen ich mich festhalten musste :-)
Ganz so schlimm war es nicht (keine Angst, Mutti), aber es hat sich mal wieder gezeigt, das man, um ungewoehnliche oder besondere Dinge zu erleben, grosse Anstrengungen und manchmal auch kleinere Gefahren auf sich nehmen muss.
Aber wie hat schon William Somerset Maugham gesagt: "Im Alter bereut man vor allem die Sünden, die man nicht begangen hat."

Nach diesen Anstrengungen bin ich auch ziehmlich fertig, werde jetzt noch ein oder zwei Bierchen trinken mit dem Englaender und dann schlafen gehen. Morgen will ich nach Riobamba weiterfahren.

Saludos,

                  Sebastian   

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