Zu Recht Verweigert

2005-06-23 So, wo war ich gestern stehen geblieben? Ich glaube beim Essen mit Holly.
Sie ist gestern zureuck in die USA geflogen und wollte vorher noch mal zum Strand und ist daher Samstag morgen zur Kueste geflogen. Und ich habe am Samstag den Nachtbus nach Manta an der Kueste genommen (komischer Weise ist Quito am WE recht ausgestorben).

In meinem "tollen" Reisefuehrer stand der Strand dort echt schoen beschrieben; aber entwerder watr diese Info mal wieder etwas alt, oder der Autor und ich haben einfach einen anderen Geschmack. Das war nicht das erste Mal, dass mich mein Reisefuehrer im Stich gelassen hat. Daher wollte ich ihn in Guayaquil schon gegen den Lonely Planet ersetzen, habe ihm dann aber noch eine letzte Chance gegeben.
Jedenfalls habe ich dann den Sonntagnachmittag im Kino verbracht: Mr and Mrs Smith, wird nicht mein Lieblingsfilm aber zur leichten Unterhaltung besser als der Strand. 
Da ich Holly von Manta geschrieben hatte, ist sie dann nicht mehr dort hingekommen und ich bin auch eher abgehauen, so dass wir nicht mehr getroffen haben.

Am Montag morgen habe ich dann den Bus nach Guayaquil genommen. Manchmal werden beim Einsteigen die Taschen auf Waffen kontrolliert, als Turist bleibt man aber meist davon verschont.
Dieses Mal hat sich die "Tuersteherin" aber besonders fuer mich interessiert. Erst hat sie den kompletten Inhalt meines Rucksacks sehen wollen (wollte wohl mal wissen, was ein Gringo so mit sich rumschleppt) und dann hat sie zu allem Ueberfluss noch eine Leibesvisitation durchgefuehrt und zum kroenenden Abschluss noch mal meinen Schritt gestreift. So ist man auch als Mann hier nicht sicher vor Belaestigungen.

In Guayaquil wollte ich eigentlich den gleichen Abend weiterfahren. Als ich die Wartezeit in der Stadt verbracht habe, war ich von derselbigen aber so angetan, dass ich mein Ticket auf den naechsten Abend umgetauscht habe. Das geht hier zum Glueck problemlos und kostet auch keine 15 Euro bearbeitungsgebuehr wie in Deutschland.
Guayaquil ist eine sehr moderne Stadt und viel lebendiger als Quito (und auch groesser). Wuesste ichs nicht, wuerde ich tippne, das Guayaquil Hauptstadt ist.

Auf der Fahrt von Guayaquil nach Peru war dann ein Wachman mit bei uns an Board, weil die Busse dort oefters mal ueberfallen werden. Er hat die ganze Fahrt ueber seine Pistole in der Hand gehabt und da neben mir ein Paltz frei war, hat er sich oefters mal neben mich gesetzt. Irgendwann zeigte der Lauf ploetzlich genau in meine Richtung. Ich habe ihn dann gebeten, die Kanrre doch etwas anders zu halten.
An die Leute mit Maschinengewaehren oder Schrotflinten auf der Strasse habe ich mich ja fast gewoehnt (wobei ich mich frage, wie sie die bei den vollen Strassen benutzen wollen), aber wenn einer die ganze Zeit mit einer Knarre neben einem sitzt, ist das noch mal was anderes. Ruhig schlafen konnte ich nicht wirklich (bei den vielen Schlagloechern weiss man ja nie).
Bei meiner Verweigerung habe ich ja einfach so geschrieben, dass ich keine Waffe anfassen will (hoffentlich liesst mein Wehrbeauftragter das jetzt nicht), aber mitlerweile habe ich wirklich eine Abneiung gegen Waffen etwickelt. Sicherer fuehle ich mich hier jedenfalls nicht durch sie.

Nach 16 Stunden Busfahrt bin ich dann seit heute in Trujio wieder in Peru. Und hier bestaetigt sich mal wieder mein Verdacht, dass es eine Korrelation gibt zwischen der "Schoenheit" einer Stadt und und der Art, wie sie dort Autofahren. Je haesslicher eine Stadt ist, desto bescheuerter und agressiver fahren sie. Vielleicht machen haessliche Staedte die Menschen eher depresiv und sie muessen ihren Frust beim Autofahren rauslassen. Wer weiss, aber dieser Zusammenhang hat sich schon oft bestaetigt.
Eigentlich wollte ich hier noch mal zum Strand, aber es ist nicht so warm, wie ich das gehofft hatte.

Morgen geht es dann mit dem NAchtbus nach Huaraz, wo ich wahrscheinlich bleibe bis Kathleen mich besuchen kommt, um dort zu wandern in der Cordillera Blanca. Aber meine Plaene haben sich schon so oft geaendert, mal schauen was so kommt.

Saludos,

               Sebas  

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