Von Kathleen bis Machu Picchu (Teil 1)

Von meiner letzten Wanderung bin ich Sonntags zurueckgekommen und musste am Montag in Lima sein, um Kathleen abzuholen. Da ich 11 Naechte kein Bett mehr hatte, bin ich Bus-Cama gefahren. Bei Bus-Cama (Cama=Bett) hatt mein einen grossen, bequemen Sitz, den man fast wagerecht machen kann. Es gibt auch was zu Essen und Inkacola zu trinken. Inkacola schmeckt wie Kaugummi und sieht aus wie Spuehlmittel, ist aber superbeliebt in Peru. Und das ganze kostet nur 2,5 Euro mehr.
Mit Kathleens Ankunft hat sich mein Urlaub ziehmlich veraendert, und das nicht nur wegen Kathleens Anwesenheit. 

Der Sueden Perus ist naemlich reinstes Turigebiet. Dort wimmelte es nur so von den vorher kaum aufgetauchte sogenannten "Busturisten". Bei den Auslaender, die man hier trifft, gibt es drei Kategorien. An oberster Stelle sehen sich die hier lebenden Auslaender, die im Gespraech immer schnell klarzustellen versuchen, dass sie keine Turisten sind. Dann kommen die "Backpacker", die sich wiederum von den  "Busturisten" abgrenzen wollen. Fuer manch einen Backpacker ist "Busturist" schon ein Schimpfwort. Ich habe kein Problem mit Busturisten, ich finde es gut, wenn die Leute ueberhaupt reisen. Nur machen sie leider oft die Preise kaputt, da sie oft "aelter und reicher" sind und nur fuer drei Wochen reisen und daher mehr zahlen koennen. Der Sueden ist also auch deutlich teurer.
Fuer zwei Tage waren Kathleen und ich selbst Busturis, aber dazu spaeter mehr.

Gestartet sind Kathleen und ich also in Lima, was aber nicht wirklich viel zu bieten hat.
Von dort sind wir nach Pisco gefahren und haben einen Ausflug zur Islas Ballestas gemacht. Dort leben tausende von Voegeln, die dort den Guanoduenger hinscheissen, Pinguine und Seehunde. Anschliessend waren wir noch auf der Halbinsel Paracas in einer der trockensten Wuesten der Welt. Der Farbkontrast zwischen dem blauen Meer und dem gelben Wuestensand war einmalig. Ich wusste vorher auch nicht, dass Peru solch grossen Wuestenflaechen hat.
Von Pisco sind wir dann fuer einen Tag nach Huacachina gefahren, einer Oase umzingelt von riesigen Sandduenen. Dort haben wir nur etwas entspannt und ich habe Magenprobleme bekommen. Ich bin also in eine Apotheke, um mir Tabletten zu besorgen. Das laeuft in Peru so ab: man sagt, was man hat, der Verkaeufer ueberlegt kurz, kramt irgendwelche Tabletten hervor und schneidet einem dann von der Palette die benoetigte Anzahl ab,man braucht nicht die ganze Packung zu kaufen. Auf Nachfrage sagt er einem dann noch, wie man die Tableten nehmen soll, man hat naemlich keinen Beiackzettel und somit auch keine Plan, was man da nimmt. 
Die Pillen haben mir ueber die 12stuendige Busfahrt nach Arequipa geholfen, aber sonst die Krankheit nur verzoegert.
 Vom schoenen Arequipa haben wir dann eine zweitaegige Busfahrt zum Colcacanyon geacht, dem zweittiefsten Canyon der Erde und Heimat der Condore, die wir auch von sehr nah gesehen haben. Wir waren aber froh, als wir wieder in Arequipa waren und dass nicht nur wegen der Kaelte im Canyon. Auf so einer organisierten Bustour ist die ganze Zeit verplant, wenn man eine schoene Stelle findet, kann man dort nicht bleiben, weil der Bus wieder abfaehrt. Man bekommt gesagt, wo man aussteigen soll um Fotos zu machen und man wird zu ueberteurten Restaurants gekarrt. Abends gab es auch noch eine Turi-Folkloreveranstalltung, der wir uns gluecklicherweise rechtzeitig entziehen konnten.

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