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Dieses miese kleine Arschloch
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Das Gute an Kathleens Besuch war nicht nur ihre Anwesenheit selbst, sondern auch die Tatsache, dass ich mal fuer drei Wochen keine neuen Leute kennenlernen musste, was auf die Dauer auch anstrengend ist und dass ich nicht alle Entscheidungen selbst treffen musste. Das "normale" Leben zu Hause ist groesstenteils festgelegt, man weiss, wo man schlaeft, wo man isst, usw.; das unorganisierte Reisen besteht hingegen fast nur aus Entscheidungen. Wenn man morgens aufwacht, ist der Tag meist voellig "unbestimmt", wo fahre ich als naechstes hin, in welches Hostel gehe ich, was schaue ich mir an und wo gehe ich was essen. Diese Freiheit ist natuerlich einerseits das Schoene am Reisen, macht es gerade bei langen Touren aber auch anstrengend. Ich will mich aber nicht beklagen, ich habe immer noch verdammt viel Spass am Reisen und hatte noch keinen Tag, an dem ich zurueck wollte. Nachdem Kathleen weg war, war ich zum Glueck nicht lange alleinen denn am naechsten Tag habe ich zwei Urugayanerinnen (?) kennengelernt und mit ihnen den Tag verbracht. Leider bin ich abends dann aber zur Copacabana abgefahren. Nein, ich bin nicht in Brasilien, in Bolivien gibt es eine Stadt am Titicacasee, die so heisst. Die beiden Maedels haben aber die vorfreude auf Argentinien und Urugay in mir geweckt. Sie waren voellig anders, als die "Einheimischen" in Peru oder Ecuador. Zitat Carolina: "wir sind alle Europaeer, die Einheimischen haben wir alle getoetet". Am Titicacasee habe ich dann nochmal eine Tour zu einer Insel gemacht, auf der der Legende nach die Inka entstanden sind. Sie hat sich nicht wesentlich von Taquile unterschieden, nur dass wir mehr Zeit hatten; Daher konnte ich mit einem Ami in 3 1/2 Stunden einmal von Nord nach Sued laufen. Der Ort selbst hatte (mal wieder entgegen der Aussage meines Reisefuehrers) ausser einer netten Kneipe nicht viel zu bieten. Am naechsten Tag bin ich dann nach La Paz gefahren. Im Bus habe ich ein Maedel aus Huaraz wiedergetroffen und drei neue Amis kennengelernt. Erfreulicher Weise sind die (erstaunlich) wenigen Amis, die man hier trifft aller sehr weltoffen und Bushgegner. In La Paz angekommen sind wir zuerst durch El Alto gefahren, ein ehemaliger Stadtteil von La Paz und heute die am schnellsten wachsende Stadt Suedamrikas. Man kann sich also vorstellen, wer dort wohnt; alle armen, die in der grossen Stadt ihr Glueck suchen. El Alto liegt, wie der Name schon sagt 400 m hoeher als La Paz und ist daher um einiges kaelter. Als wir dann am Rand des Tals angekommen sind und La Paz von oben sehen konnten, gin ein Bohhhhhr durch den Bus; alle waren beeindruckt. La Paz liegt in einem Talkessel, der zu klein fuer die Stadt zu sein scheint, daher waechst sie langsam den Abhang hoch. Morgen mache ich eine Mountainbiketour, von der ich aber erst nachher erzaehle, damit meine Mutter noch ruhig schlafen kann :-) Nein, ist nicht so schlimm, Mama. Saludos, Sebastian |
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