Mal wieder ein Ueberfall(versuch)
Santiago war nicht so spannend, es ist eine teilweise sehr moderne Stadt, teilweise aber auch bester Suedamerikastyle. Seit langem habe ich mal wieder die Worte "My friend" und "amigo" gehoert. Nebenbei ist es auch noch wie ganz Chile sehr teuer. Das Hostel, wo ich eigentlich hin wollte, war voll.
Vorm Hostel habe ich dann zwei Schwedinnen getroffen, die das gleiche Schicksal hatten.

Die eine meinte, im Lonely Planet waere ein gutes und guenstiges Hotel empfohlen und ob ich dahin mitkommen wollte. Da habe ich mir gedacht, Schwedinnen, gut und guenstig, hoert sich alles gut an, da gehe ich mit. Nachdem wir dann ewig mit allem Gepaeck durch die Stadt gelatscht sind waren wir kurz vor dem Hotel als die andere meinte, "also im LP steht nur, dass es guenstig ist, ob es auch gut ist, weiss ich nicht". Es war dann natuerlich nicht gut, was ich mir haette denken koennen, weil gut und guenstig gibt es in Chile nicht. Es war eher einer dieser Orte, in denen man sich ueberlegt, ob man seinen Rucksack ueberhaupt oeffnen soll. Aber da wir zu kaputt waren, sind wir dort  geblieben.
Was etwas nervig ist beim Grenzuebertritt zwischen Chile und Argentinien ist, das man keine Lebensmittel mitnehmen darf. Daher pfilzen sie immer das komplette Gepaeck, was ewig dauert (um dann die Erdnuesse, die ich im Rucksack vergessen hatte, doch nicht zu finden).

Von Santiago aus bin ich dann direkt nach Cordoba in Argentinien gefahren. Ein ganz schoenes Staedtchen, aber im Fruehling schon so heiss, dass man es kaum aushaelt; und nachts kuehlt es kaum ab. Also war ich in zwei Tagen drei mal im Kino, weil es dort Klimaanlagen gab ("Yesterday" aus Suedafrika kann ich empfehlen, falls den mal jemand sieht).

Um der Hitze zu entkommen, bin ich dann nach Tafi del Valle gefahren, es liegt in den Bergen und ist daher nicht ganz so heiss. Bei der Fahrt bin ich meiner lieblings Busgesellschaft "Andesmar" untreu geworden und musste mal wieder ein paar J.C van Damme Filme schauen. Und irgendwer wollte den Bus ueberfallen. Irgendwo in der Knueste haben sie einen Stein in die Seitenscheibe des Busses geworfen, in der Hoffnung, dass der Bus anhalten wuerde, was er zum Glueck nicht getan hat. So hat es mir jedenfalls der Busfahrer erklaert.

Hier in Tafi habe ich endlich mal wieder mein eigens Zimmer. Diese Hostels hier in Argentinien sind zwar meist ganz nett, aber irgendwann reicht es einem, immer mit 8, 10 oder 12 Menschen in einem Zimmer eingepfercht zu sein. Manchmal hat man natuerlich ein paar Pfeifen dabei. In Mendoza bin ich morgens aufgewacht, schaue zur Seite und sehe erstmal einen nackten Maennerarsch. Da lag der Typ doch tatsaechlich in einem 12er-Zimmer nackt im Bett. Keine Ahnung, ob er abends so voll war oder ob er exibitionistisch veranlagt war.

Meinen Flug nach Mexico habe ich jetzt auch nach langem Kampf. Bei meinem letzten Bericht hatte ich ja glaube ich geschrieben, dass ich den Flug schon fast sicher habe. Ich hatte ih auch schon reserviert und dachte, ihn am naechsten Tag nur noch bezahlen zu muessen. Da hatte ich wohl vergessen, dass hier alles etwas komplizierter ist. Es hat mich noch mal ein paar Stunden und viel Rennerei gekostet, bis ich das Ticket endlich in der Hand hatte.
Hier ist halt alles etwas komplizierter. Wenn man in der BAeckerei was kaufen will laeuft das so ab. Zuerst sucht man sich etwas aus, bekommt dann einen Zettel mit dem Preis drauf. Damit geht man dann zur Kasse und bezahlt. Mit dem Kassenbon (und natuerlich einem Stempel drauf, ohne Stempel geht hier nichts) geht man dann zur dritten Person und die packt einem dann das Gewollte ein.

Morgen fahre ich dann weiter nach Cafayate. Eigentlich wollte ich mir auf dem Weg noch ein paar Ruinen anschauen (eigentlich nur, weil die so heissen, wie mein Lieblingsbier hier, naemlich Quilmes), aber leider sind die BUsverbindungen hier zur Zeit noch etwas eingeschraenkt, erst im Sommer wird es besser.

Es gibt auch wieder ein paar neue Hoerberichte; leider kommt es teilweise nicht ganz so gut rueber, wie in echt, besonders bei dem Eisberg.

Saludos,

                     Sebastian

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