Andere Laender - andere Zeichen

oder was rote Schuhe in Venezuela bedeuten

2007-08-11 Seit gestern bin ich nun in der Ciudad Guayana, der Boomtown Nummer eins in Venezuela. Eigentlich waren das mal drei Staedte, die dann aber zu einer zusammnegeschlossen wurden. Hier gibt es riesige Erzvorkommen und das drtittgroesste Wasserkraftwerk der Welt an dem zweitgroessten kuenstlichen See der Welt. Ansonsten unterscheidet sie sich nicht grossartig von den anderen Staedten, in denen ich bisher war.

Ich wohne hier mal wieder bei einem Deutschen in seiner Posada. Gestern abend habe ich lange mit einem Deutschen, der hier seit sechs Jahren Lebt in der Kueche gesessen. Kurt aus Thueringen, 52 Jahre alt. Er hat bis vor kurzem alleine im Urwald im sueden Venezuelas gelebt und hat einige indianische Freunde, mit denen er lange durch die Waelder gezogen ist.
Er hat mir einige Tipps fuer das Ueberleben im Urwald gegeben, die er von den Indianern gelernt hat. Ausserdem hatte er noch einige interessante Geschichten von den Yanomami-Indianern auf Lager. Z.B. haben sie ihm mit blossen Haenden einen vereiterten Weissheitszahn gezogen. Dafuer musste er nur einen Tag lang irgendwelche Blaetter im Mund haben. Danach hat ihm der Medizinmann den Zahn mit den blossen Haenden schmerzfrei gezogen.
Leider wurde sein Land von Mineros, also Gold und Diamantensuchern samt Haus komplett zerstoerrt. In den Waeldern herrscht teilweise noch das Gesetz des Staerkeren. Aber wenn er von seinem Stueck Land und seiner Freiheit dort erzaehlt hat, bekamm er immer ganz leuchtende Augen. Es muss schon sehr abenteuerlich sein, aber auch jeden Tag knueppelharte Arbeit.

Dann ist das Gesraech etwas abgedreht, und er hat mir seinen Text ueber seine neu entwickelte Gravitaionstheorie gezeigt. Die von Newton entwickelte Gravitationstheorie ist wohl annerkanntermasen falsch, und er hat in den letzten 15 Jahren eine neue entwickelt, mit der man soger die Gravitationskonstante berechnen kann, die bisher nur gemessen werden konnte.
Ich habe seine ueber 100 Seiten mal etwas ueberflogen und es hoerte sich nicht total schwachsinnig an, aber ob da jetzt der zweite Einstein neben mir gesessen hat, oder ob das doch Mist war, kann ich natuerlich nicht beurteilen. 
 

Aus Deutschland habe ich meine roten Turnschuhe mitgenommen und es kam mir schon etwas komisch vor, dass diese hier von allen Leuten angestarrt werden. Und was ich schon irgendwie befuerchtet habe, hat Kurt mir gestern bestaetigt: hier tragen die Schwulen rote Schuhe als erkennungszeichen. Woher sollte ich es wissen. Aber bisher wurde ich noch nicht angemacht.

Morgen fahre ich dann weiter nach Santa Elena, an der Brasilianischen Grenze. Dort ist es erstmal nicht mehr so heiss, weil es hoeher liegt und ich will da vielleicht eine Tour zum Roraima in der Gran Sabana machen. Laut einem Deutschen, der hier auch Touren organisiert waere dass eines der 5 Highlights meiner ganzen Tour. Es wird auch in Anspielung auf Arthur Conan Doyles gleichnamigen Roman "Lost World" genannt.
Von den Staedten habe ich hier jetzt auch erstmal genug, und freue mich auf die Natur.

Saludos,

            Sebastian

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